Fieber wird definiert als eine Verschiebung des Sollwertes der Körperkerntemperatur. Im Unterschied zur Hyperthermie wird diese Verschiebung des Sollwertes aber vom Körper angeregt und reguliert. Da dies ziemlich kompliziert klingt, erläutern wir alles noch einmal Schritt für Schritt und klären, ab wann ein Hund Fieber hat.
Was ist Fieber überhaupt?
Die normale Körpertemperatur eines gesunden Hundes liegt zwischen 38,0-39,0°C, die einer Katze zwischen 38,5-39,0°C. Für die Einhaltung dieses Temperaturbereiches sorgt das Thermoregulationszentrum, welches im Hypothalamus, einem Bereich des Zwischenhirns, liegt. Der Hypothalamus ist so etwas, wie das oberste Regulationszentrum für viele unserer Körperfunktionen, darunter auch die Temperaturregulation. In der Haut, aber auch dem Rückenmark, sind Rezeptoren zur Messung der Körpertemperatur vorhanden. Diese Rezeptoren senden ihre Informationen direkt an den Hypothalamus. Dieser verrechnet alle eingehenden Informationen und erstellt aus ihnen einen sogenannten „Istwert“. Er berechnet also, welche Temperatur momentan im Körper des Tieres herrscht. Diesen „Istwert“ gleicht der Hypothalamus mit dem „Sollwert“ ab. Einfacher ausgedrückt bedeutet das: Der Hypothalamus weiß, wie warm so ein Hundekörper sein „soll“, nämlich zwischen 38-39,0°C (Sollwert) und er weiß auch, wie warm der Körper gerade „ist“. Liegt dieser Istwert nicht mehr in der gewünschten Spanne, also außerhalb des Sollwertes, kommt es zur Temperaturregulation.
Bei einem Tier, welches Fieber hat, verschiebt sich dieser Sollwert nach oben. Das bedeutet, dass der Hypothalamus nun nicht mehr versucht die Temperatur in dem sonst gewünschten Bereich von 38-39°C zu halten, sondern eine weitaus höhere Temperatur als neues Ziel anstrebt. Das Tier heizt sich sozusagen von innen auf. Hierfür nutzt es verschiedene Mechanismen. Damit weniger Wärme nach Außen verloren geht, ziehen sich die Blutgefäße in der Haut zusammen. Zusätzlich zeigen unsere Vierbeiner häufig ein Aufstellen der Haare oder sogenanntes Kältezittern, um die Temperatur zu erhöhen.
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Ursachen für Fieber beim Hund
Verantwortlich für das Entstehen von Fieber sind sogenannte fieberauslösende Stoffe. Diese Stoffe können unterschiedlichen Ursprungs sein, führen jedoch immer zu einer im Gehirn ausgelösten Temperaturerhöhung. In Frage kommen unter anderem Infektionserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze. Diese können entweder selbst die Eigenschaft eines fieberauslösenden Stoffes besitzen oder führen zur Freisetzung solcher Stoffe. Auch die beim Abbau von abgestorbenem oder entzündetem Gewebe entstehenden Stoffe, Medikamente oder Gifte können Fieber auslösen. Die Folgenden Ursachen zählen zu den häufigsten Ursachen für Fieber:
- Infektionserreger
- Zerfalls- oder Stoffwechselprodukte aus Hämatomen, Frakturen, Nekrosen
- Infektionen mit körperfremdem Protein (z.B. Bluttransfusion)
- Verletzungen
- Operationen
- Tumore
- Medikamente
- Gift
Aber Achtung: Fieber ist nicht immer schlecht! Der Körper nutzt eine solche Temperaturerhöhung auch zur Unterstützung der Abwehrvorgänge. So hilft die erhöhte Temperatur dabei Vorgänge im Körper zu beschleunigen und hemmt die Vermehrung einiger Bakterienarten. Den Bakterien wird es schlicht und einfach zu warm, sie können sich nicht weiter vermehren und ihre Nahrungsgrundlage wird ihnen entzogen.
Symptome und Diagnose
Das wichtigste Anzeichen um die Diagnose „Fieber“ zu stellen, ist das Messen der Temperatur unserer Vierbeiner. Diese wird rektal gemessen. Zwar kennen wir den Normalbereich, in dem sich die Temperatur unserer Tiere befinden soll, jedoch gibt es individuelle Unterschiede. Große Hunde beispielsweise neigen zu geringeren Körpertemperaturen als kleine Rassen. Es bietet sich also an, die Temperatur seines Vierbeiners ab und an zu kontrollieren. Dies kann bei der Interpretation der Temperaturbefunde im Krankheitsfall hilfreich sein. Weitere Anzeichen für Fieber stellen Mattigkeit, Appetitlosigkeit, sowie eine erhöhte Herz- und Atemfrequenz dar.
Mögliche Therapien
Ob und mit welchen Mitteln das Fieber ihres Vierbeiners gesenkt werden muss, hängt individuell vom Fall ab. Daher ist es stets ratsam einen Tierarzt aufzusuchen, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Tier an Fieber leiden könnte.
Macht Ihr Tier momentan einen akuten Infekt durch und leidet unter moderatem Fieber, so kann es sogar kontraproduktiv sein, das Fieber zu senken. In diesem Fall ist die Behandlung des Infektes maßgeblich.
Vor jeglicher Therapie stellt der Tierarzt gemeinsam mit Ihnen eine ausführliche Anamnese, um der möglichen Ursache des Fiebers auf die Schliche zu kommen. Hierfür Bedarf es unter Umständen auch weiterführender Diagnostik, wie Blutuntersuchungen, Ultraschall oder Beprobung anderer Körperflüssigkeiten/Gewebe. Ist die Ursache gefunden, muss diese behandelt werden, um das Fieber zu senken. Zusätzlich kann das Fieber symptomatisch auch mit Hilfe von Medikamenten gesenkt werden. Auch Infusionen können ratsam sein. Die Behandlung von Fieber muss also ganz individuell auf den Fall abgestimmt werden.
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Fieber vs. Hyperthermie – Erhöhte Körperkerntemperatur beim Hund
Hyperthermie bedeutet wörtlich übersetzt Überwärmung. Der Körper überwärmt, wo liegt nun also der Unterschied zum Fieber? Ganz einfach: Beim Fieber handelt es sich um eine Temperaturerhöhung, welche vom Hypothalamus, also unserem Regulationszentrum, gesteuert wird. Der Sollwert wird nach oben korrigiert und der Körper beginnt eine höhere Temperatur anzustreben. Eine Hyperthermie hingegen wird nicht durch den Hypothalamus ausgelöst. Der Sollwert wird dementsprechend auch nicht nach oben verschoben. Der Körper des Tieres erhitzt, obwohl der Hypothalamus weiterhin versucht die Körpertemperatur des Tieres in den Grenzen unseres Sollwertes von 38-39,0°C zu halten.
Ausgelöst werden kann dies durch körperliche Überanstrengung oder durch Überhitzung von außen. Ein eindringliches Beispiel ist der Hund, der im Sommer in einem parkenden Auto gelassen wird. Die Temperaturen im Auto steigen so stark an, dass auch das Tier anfängt zu überhitzen. Erreicht der Körper des Tieres Temperaturen zwischen 42-43°C droht der lebensbedrohliche Hitzschlag.
Da die Hyperthermie nicht durch sogenannte fieberauslösende Stoffe bedingt wird, kann eine Hyperthermie auch nicht mit fiebersenkenden Medikamenten behandelt werden. In diesem Fall gilt es also, das Tier so schnell wie möglich an einen kühleren, ruhigen Ort zu verbringen und Stress zu vermeiden.
Präventive Maßnahmen
Zur Vermeidung von Fieber gibt es kein Geheimrezept. Zeigt Ihr Tier Anzeichen von Fieber, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Stellen Sie Verletzungen oder Wunden fest, sollten Sie ebenfalls Rücksprache mit einem Tierarzt halten. Durch frühzeitige Behandlung der Verletzungen kann Entstehen von Fieber vermieden werden. Nach Operationen oder Transfusionen sollten Sie die Temperatur Ihres Tieres regelmäßig überprüfen. Auch eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung stärken das Immunsystem und bieten dem Körper Ihres Tieres so die Möglichkeit, Infektionen effektiv aus eigener Kraft zu bekämpfen.
Hyperthermie hingegen können Sie vermeiden, indem Sie Ihren Vierbeiner nicht überanstrengen. An einem heißen Sommertag sollten Sie zu große Anstrengung vermeiden, bieten Sie Ihrem Hund die Möglichkeit sich im Wasser abzukühlen oder suchen Sie regelmäßig schattige Plätze für Pausen auf. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund stets ausreichend frisches Wasser zur Verfügung hat. Hunden mit langem Fell können die heißen Sommermonate unter Umständen auch mittels Scheren des Fells erleichtert werden. Lassen Sie Ihren Hund auf gar keinen Fall in Ihrem parkenden Auto zurück! Wie bereits vorhin angemerkt können auch bei im Schatten geparkten Fahrzeugen in sehr kurzer Zeit kritische Temperaturen erreicht werden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der durchschnittliche Körperkerntemperatur eines gesunden Hundes liegt bei 38,0-39,0°C. Bei Werten, die deutlich über diesem Wert liegen, sollten Sie sich unbedingt an den Tierarzt Ihres Vertrauens wenden.
Fieber bei Hunden zeichnet sich in erster LInie durch eine erhöhte Körperkerntemperatur (Werte über 39,0°C) aus. Weitere Anzeichen sind beispielsweise Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, sowie eine erhöhte Atem- und Herzfrequenz. Um die Messung der Körpertemperatur im Krankheitsfall besser interpretieren zu können, sollten sie in regelmäßigen Abständen die Temperatur Ihres gesunden Tieres messen.
Wir empfehlen, Fieber bei einem Hund rektal zu messen, da dies die genaueste Methode ist.
Während eine Hyperthermie von äußeren Faktoren beeinflusst und hervorgerufen wird (stark erhöhte Außentemperatur, körperliche Überanstrengung) wird Fieber durch den Körper selbst ausgelöst und gesteuert. Verantwortlich dafür sind fieberauslösende Stoffe, wie beispielsweise Infektionserreger, Verletzungen oder auch bestimmte Medikamente.
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Diese Praxis ist einfach super!Auch ein spontaner Behandlungsbesuch ist ohne Probleme möglich. Ein einfühlsames Team,immer freundlich,nie genervt oder desinteressiert.Danke für alles!!
Danke für die gute Ratschläge, sehr hilfsreich